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Fotogramme der Filmsets - Filmstars stehen zur Schau
 
 

Mit dieser Auswahl an 70 schwarz-weiss Bildern aus der Ausstellung “Fotogramme der Filmsets” möchte die Werkstatt der Filmfotografie eine Art parcour in die Geschichte des Kinos machen eine zeitlose Reise zwischen den Gesichtern bekannter Schauspieler und Regisseure. Gesichter die jedermann kennt, die aber hier in ungewöhnlichen Mienen und Aufnahmen festgehalten worden sind: ironisch, unbefangen, abgelenkt oder in eigene Gedanken versunken, werden sie uns hier, wie noch nie zuvor, präsentiert.
Unsere immaginäre Geschichte beginnt mit einer einzigartigen Montage dreier Bilder Gianni Caramanico: im Mittelpunkt steht ein fröhlicher John Huston der mit seiner Katze spielt. Gleich danach sehen wir in einem Bild von Emilio Lari wie sich Edoardo de Filippo und Marcello Mastroianni umarmen.
Das Objektiv von Egidio Poggi konzentriert sich das Gesicht eines lachenden Gillo Pontecorvo, während den Dreharbeiten eines seiner Filme.
Über das unveröffentlichte Bild (erneut von Gianni Caramanico) eines jungen Pasquale Squitieri, der sich in einem Western-Kostüm portraitieren lässt, gelangen wir zu einem unüblichen und noch relativ jungen Peter Sellers der von Emilio Lari fotografiert wurde: in diesem Foto trägt er eine Torero-Tracht und spielt fröhlich Gitarre. In einem Bild von Franco Vitale sehen wir wie sich Anna Magnani und Antony Queen während der Dreharbeiten amüsiert unterhalten. Und es ist wieder ein Bild von Vitale das uns einen intensiven Schrei von Katherine Hepburn und eine umwerfende Nahaufnahme von Marcello Mastroianni, mit Bart und verführerischem Blick, zeigt. Von hier aus ziehen wir weiter bis in die Wüste Nigers und erkennen in einem Bild von Mimmo Cattarinich das Profil von Regisseur Bernardo Bertolucci der zwischen Sanddünen steht.
Wir verlassen die Wüste und gelangen weiterhin Dank den Bildern von Cattarinich nach Spanien: hier begegnen wir einem hämisch grinsenden Pedro Almodovar der aus einem Vorhang schaut, und einem sinnlichen Antonio Banderas, der in drei Nahaufnahmen porträtiert worden ist, umgeben vom Rauch seiner Zigarette.
Diese zeitlose Reise geht weiter und die Bilder von Romolo Eucalitto führen uns zurück nach Rom, im "Ozean eines Schlachthauses3 ¬ im ehemaligen Schlachthaus Roms hatte Giuseppe Tornatore Teile seines Drehortes für die Legende des Pianisten auf dem Ozean wiederaufbauen lassen. Wir halten uns eine Weile mit Romolo Eucalitto auf und können, durch seine Bilder, einige Augenblicke während der Dreharbeiten zweier Filme von Gabriele Salvatores miterleben. Wir gehen weiter und die Bilder von Emilio Lari zeigen uns wie der Apulier Robert de Niro den Anweisungen von einem Meister wie Martin Scorsese folgt. Eine hypothetische Aufblende führt uns zu einer Nahaufnahme von De Niro während den Dreharbeiten von Sergio Leones Es war einmal Amerika weiter.
Die Bilder von Gianni Caramanico begleiten uns auf den magischen Stränden Sardiniens: verborgen beobachten wir wie Cristopher Lambert und Diane Lange verliebt auf der Strandlinie spatzieren. Ein Foto von Egidio Poggi verrät uns die Genialität und die Ausdruckskraft von Massimo Torisi. Eine ähnliche Ausdruckskraft finden wir in der Sequenz von Cattartinich, der uns einen spielerischen Roberto Benigni zeigt.
In meiner Karriere kam Mitte der 60er Jahre durch die Zusammenarbeit mit ROMA PRESS PHOTO, der berühmten Fotoagentur von Sergio Spinelli. Diese gab mir die Möglichkeit bei den wichtigsten Filmsets dabei zu sein und Fotoreportagen sowohl für die italienische als auch für die internationale Presse zu realisieren.
Einiger dieser Filmsets sind mir besonders gut in Erinnerung geblieben, weil ich sie mit der Bekanntschaft eines berühmten
Regisseuren oder Schauspielers, oder mit einer besonderen Reise in Verbindung setze: so zum Beispiel der Set von IL GIARDINO DIE FINZI CONTINI von Vittorio de Sica, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde oder LA RAGAZZA CON LA PISTOLA von MARIO MONICELLI der erste Film in dem die großartige Monica Vitti, die bis dahin allein in Filmen von MICHELANGELO ANTONIONI mitgewirkt hatte, eine komische Rolle spielt. Besonders lang und schwierig waren die Dreharbeiten von LA TENDA ROSSA, die Geschichte der Spedition von Umberto Nobile, der mit dem Propeller ITALIA den Nordpol erreichte. Dank dieser Erfahrung wuchs ich nicht nur professionell sondern auch menschlich. Trotz der vielen Abendteuer und Pannen gab uns dieser Film die Möglichkeit Länder wie Russland oder Estland zu besuchen, die damals noch unter dem kommunistischen Regime standen und in der Regel von Bewohnern vom Westblock nicht besucht werden durften. Aber das Kino hat diese unglaubliche Kraft auch jene Türen öffnen zu können, die jahrhunderte lang geschlossen geblieben sind.
Die Tatsache, dass wir mit einem russischen Regisseur wie Kalatazov unterwegs waren, vereinfachte natürlich die gesamte Situation unheimlich. Für einen damals noch dreißigjährigen wie mich ist diese Erfahrung einzigartig gewesen. Ich erinnere mich noch sehr gut an dem eiskalten Tag, an dem wir in Tallin gedreht hatten. Es war so kalt, dass sogar das Meer zugefroren war. Nur eine Person viel ins Wasser, weil sich das Eis unter seinen Füßen gebrochen hatteS Ich brauche ihnen nicht zu erzählen wer dieses schwere Los gezogen hatte. Was für ein Unglück! Der Rest der Crew bekam Lachkrämpfe. Nach den Gletscherzonen am Nordpol zog ich weiter in die Sahara mit dem Film BLACK STALLION RETURN. Ich denke ich bin einer der wenigen Fotografen die sowohl polare als auch wüstenhafte Erfahrungen hinter sich gebracht haben. Mein Berufsleben war unter diesem Gesichtspunkt genügend vielfältig und glücklich: ich hatte die Ehre mit Regisseuren wie ANTONIONI, CAVANI, MONICELLI, ZURLINI, FELLINI, ARGENTO und PIERACCIONI zu arbeiten. Leider werden heute keine ähnlichen Filme mehr gedreht und auch die Emotionen am Filmset haben sich verändert.